Paradies

Irgendwann vor langer Zeit
Hat irgenwer voller Hingabe ins Nichts gestarrt
Bis weit jenseits jener Unschärfe
Wo die Zeit sich dehnt

Und da war Ich und sofort der Zerfall
Und ich wurde Du und Du und Wir Alle
Und alles was ist und was war
Und auch der Wunsch mich wieder zu vereinen

Und weil ich Ja und Nein
Und aller Staub dazwischen bin
Bin ich frei
Meine eigene Wahl zu treffen

Ich bin fast halb dafür
Und doch nicht dagegen
Eine kleine Unschärfe
Formt ein ganzes Leben

Weil ich analog bin
Und nicht digital
Und Digitalisierung nur eine Krücke ist
In das Universum der Quanten

Und so wurde ich Licht in der Dunkelheit
Und Sehnsucht in der Einsamkeit
Und es war ein Paradies in der Öde
Und das war Ich

Und dann waren da Adam und Eva
Und wegen meiner kleinen sadistischen Ader
Hab ich sie digitalisiert
Damit ich endlich den Einstein begreif

Hab denen die Nase lang gemacht
Vom verbotenen Baum der Erkenntnis
Und sie mit nem billigen Apfel gezwungen
Sich für Gut oder Böse zu entscheiden


Und heute sind wir endlich soweit
Das ich hier live auf'm Server schreib
Im allerschönsten Sonnenland
Am warmen Strand im weichen Sand

Das schwierigste war tatsächlich
Jemanden zu finden
Verknallt genug in sich selber
Zu glauben mich selber zu schreiben






Oolon Coluphid Jr.
Trilogie:
Prolog
  I. Wo Gott sich irrte
 II. Noch ein paar von Gottes größten Fehlern
III. Wer ist denn dieser Gott überhaupt?
Epilog